Unkraut

Unkraut ist wohl neben den Nacktschnecken das größte Übel in unseren Gärten?

Mit nichten, denn nicht alles was wir heute in unseren Gärten anbauen, hegen und pflegen war schon immer eine Kulturpflanze. Vieles davon war Unkraut und manches ist es auch heute noch.

Die wohl jüngste Pflanze, die den Weg in unsere Gärten gefunden, ist der Löwenzahn. Diese Pflanze kam als Ruccola in den Garten und dann auch noch auf den Tisch.[pullquote]“Ich ess doch nicht eure Muichschackln. De kinnts de Hosn gem!”[/pullquote]
Als die Großmutter meiner Frau beim Bauern, bei dem sie arbeitete, einen feinen Ruccolasalat serviert bekam weigerte sie sich die Züchtung aus dem Löwenzahn zu essen mit folgenden Worten: 

Der Löwenzahn wird wohl in Kürze auch zu Gummi für die Autoreifen verarbeitet. Ihm steht wohl eine große Zukunft bevor. Er verdankt seiner weiten Verbreitung mit Sicherheit der Überdüngung der Felder, denn vor knapp über 100 Jahren war er sehr selten.

Sicher weiß heute kaum einer mehr, dass im 19. Jahrhundert der Feldsalat, der Kubaspinat und der Portulak ebenfalls aus dem Stand des Unkrauts entstiegen und in den Gemüseanbau einbezogen wurden.

Roggen und Hafer waren einst Unkräuter in den Weizenfeldern der ersten sesshaften Bauern im Nahen Osten. Senf, Rauke, Bohnen, Linsen, Erbsen, Hanf, Mohn, Kohl, Mangold, Zuckerrüben, Chilipfeffer und Tomaten waren einst ebenfalls Unkräuter, die sich der Pflege der Menschen anvertrauten.

Heute wird mit dem Sauerampfer, den wir als Kinder gerne gegessen hatten, experimentiert. Sauerampfer in den Frühlingssalat peppt die geschmacklosen Blätter von Kopfsalat aus dem Gewächshäusern so richtig auf und hilft mit anderen Unkräutern gut gegen die Frühjahrsmüdigkeit.

Der Giersch ist eine der Pflanzen, die sich kaum aus dem Garten vertreiben lässt. Es sei denn man isst sie einfach auf. Gemischt mit Brennnessel und Spinat oder Mangold gibt es eine leckere Beilage. Man nimmt die jungen Triebe. Damit man immer genügend davon hat muss man nur immer wieder drüber mähen.

Zu Unkraut ein Video von Wolf-Dieter Storl.

 

 

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